Magazin "Nature" wagt Prognose für das Wissenschaftsjahr 2015

Bahnbrechende Errungenschaften und verschlechternde Altlasten prägen das neue Jahr

Von Ingo Krüger
9. Januar 2015
  • Flug zum Pluto
  • Ende der Ebola-Epidemie und
  • neue Erkenntnisse über die nahezu unerforschte Tiefsee

Das britische Wissenschaftsmagazin "Nature" wagt einen Ausblick auf das Wissenschaftsjahr 2015 und erklärt, welche Themen Forscher im neuen Jahr beschäftigen werden.

Teilchenbeschleuniger und Ebola-Impfstoff

Demnach soll im März 2015 der Large Hadron Colliders (LHC), der leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt am Europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf, nach einer zweijährigen Pause wieder in Betrieb gehen. Die Ebola-Seuche in Westafrika wird nicht nur gestoppt, sondern es kommt auch ein Impfstoff gegen den häufig tödlichen Erreger auf den Markt.

Nasa-Raumsonden

Im März soll die Nasa-Raumsonde "Dawn", im Jahr 2007 gestartet, den Protoplaneten Ceres erreichen, den größten Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Neue Erkenntnisse über Oberfläche und Atmosphäre des Plutos soll nach einer mehr als neunjährigen Reise über Milliarden Kilometer die Nasa-Sonde "New Horizons" liefern.

Das 124,4 Millionen Euro teure Forschungsschiff "Sonne" untersucht die weitgehend unbekannte Tiefsee im Pazifik und im Indischen Ozean und soll einige Geheimnisse ans Tageslicht bringen.

Kohlendioxid-Werte

Schlecht sieht die Prognose trotz des Klimagipfels der Vereinten Nationen im Dezember 2015 in Paris für die Umwelt aus.

Die durchschnittliche Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre soll mehr als 400 ppm (parts per million, Teilchen pro Million) erreichen. Dies wäre der höchste Wert seit Millionen von Jahren.

PCSK9-Hemmer und Genomsequenzierung

Fachleute rechnen 2015 mit neuen Medikamenten, die die Blutfettwerte senken. Diese sogenannten PCSK9-Hemmer reduzieren den Wert des "schlechten" LDL-Cholesterins (Low Density Lipoprotein).

Abgeschlossen werden soll die Genomsequenzierung eines rund 400.000 Jahre alten Frühmenschen, dessen Überreste in einer nordspanischen Höhle gefunden wurden. Die Ergebnisse der Analyse sollen dazu beitragen, die Verwandtschaft zwischen

  • Mensch
  • Neandertaler und
  • dem sogenannten Denisova-Menschen

zu entschlüsseln.