Vampire als Fantasygestalten im Wandel der Zeit

Von Textbroker
29. Dezember 2011

Der Vampir hat in seiner Darstellungsform in Büchern und Filmen im Laufe der Zeit eine starke Modifizierung gezeigt. War diese Fantasygestalt einst lediglich im traditionellen Horrorfilm zu finden, ist sie heutzutage auch im multidimensionalen Filmgenre anzutreffen.

Ursprünglich stellte der Vampir ein gewissensloses Monstrum dar, welches des Nachts von den Toten aufersteht, um auf grauenhafte Art und Weise den Menschen den Lebenssaft Blut auszusaugen. Diese Vampirinterpretation erfolgte damit in enger Anlehnung an den traditionellen Vampirglauben, der in dem Wesen nicht Positives sieht und ihn zur gesichtslosen Horrorgestalt in Büchern und Film werden lässt.

Eine differenziertere Charakterdarstellung erlangte der Vampir durch einschlägige Filme in den 1930er Jahren. Es wurde sich vom Bild des rücksichtslosen Blutsaugers distanziert. Stattdessen wurde der Vampir als aristokratischer, verführerischer Antiheld präsentiert, der sich durch große Eloquenz und Intelligenz auszeichnet und dunkle Ambitionen hegt.

Er war nicht mehr der große Unbekannte aus der Nacht, sondern ein Untoter mit Namen und verdichtetem Charakter. Selbst einige Horrorkomödien aus den 1980er Jahren adaptierten diese mediale Umsetzung eines Vampirs.

Doch der beschriebene Darstellungswandel war nicht der letzte der Fantasygestalt Vampir. Er ebnete den Weg für die heutzutage zunehmend anzutreffende Interpretation des Mysthikwesens, die vermenschlichte, sympathische Vampirfigur. Diese macht ihn häufig zum Protagonisten einer Handlung, die seine besondere Lebensart und die sich daraus ergebenen Probleme darstellt.