Freitag, der 13.: Zu Unrecht als Unglückstag verurteilt

Von Ingo Krüger
12. Juli 2012

Freitag, der 13. gilt im Volksglauben als ein Tag, an dem besonders viele Unglücke passieren. Es gibt nicht wenige Menschen, die vor diesem Datum krankhaft Angst haben. Diese Furcht hat sogar einen Namen: Paraskavedekatriaphobie. Betroffene verzichten auf Reisen, sagen Termine ab oder bleiben gleich den ganzen Tag im Bett.

Warum Freitag, der 13. einen solchen schlechten Ruf hat, ist eher unklar. Manche glauben, dass die am 13. Oktober 1307 durchgeführte Verhaftung von Tempelrittern durch den französischen König Philipp IV. der Grund sei. Realistischer ist die Einschätzung, dass der US-Amerikaner Thomas William Lawson der Erfinder des Schreckenstermins ist. Lawson, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch Börsenspekulationen zum Multimillionär geworden war, schrieb 1907 den Börsenroman Friday the 13th.

Es gibt allerdings statistische Beweise, dass Freitag, der 13. gar nicht so gefährlich ist. So hat der Automobilclub ADAC Unfalldaten ausgewertet und dabei festgestellt, dass an dem Datum nicht mehr Verkehrsunfälle mit schwerem Sachschaden passieren als an einem Freitag, dem 5. oder 21.

In anderen Ländern ist Freitag, der 13. kein besonderes Datum. In den spanischsprachigen Ländern und Griechenland gelten Dienstage, die auf den 13. eines Monats fallen (Martes 13), als Unglückstage. In Italien gilt Freitag der 17. als Unglücksdatum.

Der Freitag galt auch hierzulande nicht immer als unheilbringend. Noch 1930 zählte etwa im protestantischen Norden Deutschlands der Freitag als Tag, der Glück bringt und daher besonders gut zum Heiraten geeignet sei.