Lichtnahrung: Todesfall in der Schweiz sorgt für Aufsehen

Von Katharina Cichosch
8. Mai 2012

In der Schweiz hat jetzt ein außergewöhnlicher Todesfall für Aufsehen gesorgt, der jedoch nicht unbedingt ein Einzelfall bleiben muss. Anna, so der Name der mit Mitte 50 verstorbenen Frau, hatte sich für eine radikale Form einer sogenannten spirituellen Ernährung entschieden - für die sogenannte "Lichtnahrung", wie der "Tagesanzeiger" berichtete. Propagiert wird diese Methode von einem indischen Yogi, der inzwischen zahlreiche Anhänger und Nachahmer um sich geschart hat.

Der österreichische Filmemacher Peter-Arthur Straubinger machte die Lichtnahrung zum Thema eines Filmes, der 2010 in die Kinos kam. Der angebliche Dokumentarfilm bringt jedoch überwiegend Befürworter der Methode auf die Leinwand - und könnte auf sensible Personen eine verheerende Wirkung haben, wie Kritiker anmerken. Denn: Bereits in den vergangenen Jahren kamen immer wieder Todesfälle von Menschen ans Licht, die sich mit der absoluten Null-Diät (zu Anfang wird sogar auf Flüssigkeiten verzichtet) zu Tode hungerten.

Auch Anna G. war fasziniert von der Vorstellung einer rein geistigen Ernährung durch sogenanntes Prana, das eine Art universelle Lebensenergie darstellen soll. Ihre Angehörigen fanden die Frau verhungert in ihrem eigenen Haus, nachdem sie die Schweizerin telefonisch nicht mehr erreichen konnten. Wissenschaftliche Untersuchungen über die "Lichtnahrung" fallen übrigens ernüchternd aus: Menschen, die behauptet hatten, sich ausschließlich von Lichtenergie zu ernähren und die folglich fatale Vorbilder für ihre Anhänger waren, nahmen in klinischen Studien unter Beobachtung ab - ein Anzeichen dafür, dass sie zuvor durchaus Nahrung zu sich genommen hatten.