Internationales Offshore-Stromnetz soll erstmals zwei Windparks miteinander verbinden

Von Max Staender
3. Januar 2014

Gemeinsam mit dem dänischen Netzbetreiber Energinet will der deutsche Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz Transmission eine grenzüberschreitende Stromleitung im Areal Kriegers Flak bauen, welche erstmals zwei Offshore-Windparks miteinander verbindet. Windparks in Nord- und Ostsee sind bisher nur an das Festlandnetz angebunden, womit das nun geplante Projekt "Kriegers Flak Combined Grid Solution" Pilotcharakter für Europa hat und von der EU deshalb mit rund 150 Millionen Euro gefördert wird.

EnBW-Windparks und ein dänischer Windpark

Ab dem Jahr 2018 soll dann der bereits in Bau befindliche EnBW-Windpark "Baltic 2" mit einer Leistung von 288 Megawatt sowie ein dänischer Windpark mit 600 Megawatt Leistung über zwei parallel verlaufende 150-Kilovolt-Seekabel sowie eine Konverterplattform miteinander gekoppelt werden.

Niedrigere Strompreise

Vorteil dieser Kopplung ist laut 50 Hertz Transmission die Tatsache, dass nationale Strommärkte miteinander verbunden und Stromhandel betrieben werden könne, welcher zu niedrigeren Strompreisen für die Verbraucher führt. Außerdem besteht dank dem "Offshore Interkonnektor" die Möglichkeit, dass man den teils stark variierenden Strom der Windparks in unterschiedliche Richtungen ableiten kann, ohne dass man die Produktion des Ökostroms gezielt drosseln muss. Dies ist bislang die Praxis der Windpark-Betreiber, da somit bei Starkwind eine Überlastung der Netze verhindert wird.