Massiver Stromausfall in Venezuelas Hauptstadt Caracas

Von Max Staender
4. Dezember 2013

Am vergangenen Montagabend wollte der venezolanische Präsident Nicolás Maduro in einer TV-Ausstrahlung seinem Volk erklären, wie er die Inflation im eigenen Land bekämpfen wolle, als plötzlich sämtliche Bildschirme in Caracas schwarz wurden und sich Dunkelheit über Venezuela legte. Kurz darauf zogen hunderte Menschen im Zentrum der Hauptstadt durch die Straßen und riefen lautstark: "Maduro, trete zurück!"

Regierung streut Sabotagegerücht

Dieser reagierte sofort und ließ über den Nachrichtendienst Twitter mitteilen, dass der landesweite Stromausfall wohl ein Sabotageakt gegen die Regierung sei, womit sich seine Gegner einen Vorteil bei den Bürgermeisterwahlen am kommenden Sonntag verschaffen wollen. Ob dies jedoch der Realität entspricht ist äußerst fraglich, da genau diese Behauptungen auch sein Vorgänger Hugo Chavez des öfteren aufgestellt hat.

Marodes Stromnetz

Vielmehr dürfte der Stromausfall, dessen Ursprung diesmal in Caracas lag, an der maroden Infrastruktur liegen. Bereits seit Jahren fordert die Opposition eine weitreichende Sanierung der Stromnetze, welche insbesondere in den ländlichen Gebieten außerhalb der Metropole Caracas kaum entwickelt sind.