Windkraftanlagen am falschen Ort - Wetterlage in Mitteleuropa im Wandel?

Von Ingo Krüger
25. Oktober 2013

Das Ende der Atomkraft ist nur noch eine Frage der Zeit. Doch auch erneuerbare Energieträger haben ihre Nachteile. Viele Windkraftanlagen sind schlicht unrentabel, da sie am falschen Standort stehen. Nun rätseln Experten, ob sich die Wetterlage in Mitteleuropa grundlegend verändert hat oder die Vorhersagen falsch waren.

Standorte von Windparks sind wichtig

So prognostizierte der Windatlas für ein Projekt im 50 Kilometer südlich von Freiburg gelegenen Wiesental Windgeschwindigkeiten von bis zu 6,5 Metern pro Sekunde. Neue Messungen ergaben jedoch, dass der Wind lediglich mit 4,9 Meter pro Sekunde bläst. Der Windpark gilt daher als nicht rentabel. Fachleute gehen daher davon aus, dass der Windatlas überarbeitet werden müsste.

Windatlas muss überarbeitet werden

Der Bundesverband Windenergie teilte mit, dass die mit Windstrom erzielten Erlöse zwischen 2002 und 2011 bundesweit lediglich 86 Prozent der erwarteten Umsätze erreichten. So wurde im Schwarzwald sogar eine Anlage wieder abgebaut. Der TÜV warnt daher, dass der Windatlas allein nicht die Grundlage für den Bau einer Windkraftanlage sein dürfe. Ein akkreditiertes Windgutachten müsse daher erstellt werden.

Anwohner und Naturschutz sind gegen grünen Strom

Neben falschen Messwerten, unpassenden Standorten und ungeschickten Anordnungen verhindern jedoch auch Anwohner oder der Naturschutz den grünen Strom. Einige Meteorologen mutmaßen zudem, dass der Wind in den letzten fünf bis sieben Jahren tatsächlich nachgelassen hat. So gab es weniger Stürme und Orkane als noch in den 1990er Jahren. Beweise für das Abnehmen der Windstärke gibt es jedoch nicht.