Ökostrom macht Gas- und Kohlekraftwerke unrentabel - Konzerne wollen 26 Anlagen abschalten

Von Dörte Rösler
9. Oktober 2013

Ökostrom hat bei der Einspeisung in das Netz Vorrang, und er ist mittlerweile günstiger als die Energie aus älteren Gas- und Kohlekraftwerken. Für die Konzerne wird der Betrieb der klassischen Anlagen deshalb unrentabel. Sie haben 26 Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von fast 7000 Megawatt zur Stilllegung angemeldet.

Problematisch ist vor allem die unregelmäßige Einspeisung von Ökostrom. An sonnigen Tagen liefern die Solaranlagen reichlich Energie, die bevorzugt in das Netz fließt. Weht zusätzlich eine kräftige Brise, drängt auch der Windstrom in die Netze.

Konventionelle Kraftwerke können auf diese Schwankungen nicht flexibel reagieren und müssen ihre überschüssig produzierte Energie unter den Herstellungskosten abgeben. Übers Jahr rechnen sich deshalb viele Anlagen nicht.

Für zusätzliche Einbußen bei den Betreibern von Kohlekraftwerken dürften die Reformpläne des Umweltministeriums sorgen: wer viel CO2 produziert, soll künftig mehr für die Verschmutzungsrechte zahlen.