Zwangsabschaltungen von Windparks auf Rekordhoch

Von Ingo Krüger
29. November 2012

Die Zwangsabschaltung von Windparks in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr gegenüber 2010 um rund 200 Prozent erhöht. Bis zu 407 Gigawattstunden (GWh) Windstrom gingen 2011 verloren, im Jahr zuvor waren es lediglich 150 GWh. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Grund für diese Entwicklung sind fehlende Netzkapazitäten. Die riesige Menge Strom von 407 GWh aus Windkraftanlagen konnte nicht eingespeist werden.

Für solche Produktionsdrosselungen erhalten die Netzbetreiber eine finanzielle Entschädigung, die von den Stromverbrauchern geleistet werden muss. So entstehen den Bürgern Millionenbelastungen für nicht eingespeisten Strom. Experten gehen davon aus, dass der Betrag zwischen 18 bis 35 Millionen Euro, allein für 2011, liegt.

Die Menge des nicht eingespeisten Stroms entspricht dem jährlichen Gesamtbedarf von rund 116.000 Haushalten. Ein Sprecher des Windenergieverbands forderte daher den zügigen Ausbau der Netze. Der aktuelle Netzentwicklungsplan sieht vor, dass in Deutschland 2800 Kilometer an neuen Höchstspannungsleitungen gebaut werden. Als wichtigste Projekte gelten drei neue Stromautobahnen von Nord nach Süd.