Jacke erzeugt Strom mit organischer Solarzelle

Forscher entwickelten biegsame Solarzelle für unterwegs

Von Andreas Krämer
2. September 2011

Der moderne Mensch benötigt Strom und wäre ohne ihn praktisch hilflos. Kein Smartphone würde funktionieren, was einen Zusammenbruch der persönlichen Kommunikation bedeuten, wenn unterwegs der Akku leer ist und keine Steckdose in der Nähe sein sollte. Auch in der Arbeitswelt kommt keiner ohne Smartphone und Notebook aus. Nun arbeiten Forscher und Unternehmen an neuen Lösungen der mobilen Stromversorgung.

Einer der Trends sind Jacken, Rucksäcke und Mäntel mit integrierten Solarzellen. Die bisherigen Solarzellen bestanden aus Silizium und konnten nicht verbogen werden. Das Freiburger Fraunhofer-Insitut für Solare Energiesysteme (ISE) hat nun organische Solarzellen entwickelt, die biegsam sind und die auf flachen Folien aufgetragen wurden.

Anwendungbereiche und bisherige Probleme

Ein bayerische Modehersteller zeigt sich an der neuen Solartechnik interessiert. Es wurde eine Solarjacke entwickelt, die unterwegs mit Sonnenlicht den Akku eines Handys aufladen kann. Die innovative Jacke ist allerdings noch nicht serienreif. Die Unternehmen und Wissenschaftler stehen vor starken technischen Herausforderungen.

Zum Beispiel können die Solarzellen nicht bei 60 Grad im Vollwaschgang gewaschen werden. Die Bauwirtschaft ist ebenfalls an der organischen Solarzelle interessiert, denn diese könnte auf Markisen oder Hauswände geklebt werden um Strom zu produzieren. Beim Modehersteller stellt man sich Sicherheitswesten mit integrierter Beleuchtung und eine Jacke für die Disco vor, die im Takt der Musik entsprechend leuchtet.

Der Bund fördert die organische Solarzelle und erhielt vom bayerischen Wirtschaftsministerium einen Innovationsgutschein in Höhe von 7500 Euro. In naher Zukunft dürften dann Solarjacken verkauft und damit unterwegs das Akku eines Smartphones aufgeladen werden.