Tragbares Gerät zur Erzeugung von Trinkwasser und Strom entwickelt

Für bessere Versorgung der Welt erfindet US-Wissenschaftler tragbaren Wasser- und Strom-Lieferanten

Von Ingo Krüger
11. Mai 2011

Das Leben der Menschen war schon immer geprägt von der Versorgung mit Energie und Wasser. Energie ist erforderlich beim Zubereiten von Speisen oder zum Heizen der Wohnung. Ohne Wasser kann der Mensch nicht überleben.

Seit Beginn der Industrialisierung steigt die Nachfrage nach beidem kontinuierlich an. Doch Rohstoffe und auch Wasser stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung.US-Wissenschaftler um Jerry Woodall von der Purdue University in West Lafayette sind bei der Lösung dieses Problems einen großen Schritt weitergekommen. Sie haben sich ein Verfahren ausgedacht, um verschmutztes oder salziges Wasser in Trinkwasser umzuwandeln. Gleichzeitig lässt sich mit dieser Methode elektrische Energie erzeugen.

Woodalls Idee hinter dem neuen Konzept

Eine Metalllegierung aus Aluminium, Gallium, Indium und Zinn kommt in Kontakt mit verschmutztem oder salzigem Wasser. Bei der anschließenden Reaktion verdampft das Wasser und es entsteht Wasserstoff und Aluminiumtrihydroxid.

Mit dem Wasserstoff lässt sich eine Brennstoffzelle antreiben, um elektrische Energie zu erzeugen. Dabei bildet sich durch eine hohe Reaktionstemperatur zusätzlich Wasserdampf, in dem vorhandene Bakterien nicht überleben können. Nach der Kondensation des Dampfes entsteht trinkbares Wasser.

Wasser und Strom für U-Boote und Katastrophengebiete?

Das Gerät könnte in Gebieten ohne Trinkwasser- und Stromversorgung zum Einsatz kommen. Auch in U-Booten und Katastrophengebieten könnte es Verwendung finden. Sein Gewicht soll maximal 50 Kilogramm betragen. Die Herstellung von einem Liter Trinkwasser würde etwas mehr als 30 Cent kosten, die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom rund 23 Cent.

Die Kosten für Energie und Wasser seien zwar nicht gerade niedrig, erklärte Woodall, verglichen mit dem finanziellen Aufwand, ein Kraftwerk oder ein Leitungsnetz zu bauen, aber sensationell günstig. Ein großes Problem gibt es aber noch: Die "Wundermaschine" aus dem Hause Woodall ist noch nicht auf dem Markt. Der US-Forscher hat zwar ein Patent angemeldet, aber noch keinen Prototyp gebaut.