Energie aus dem Auspuff

Mit einem speziellen Plastik wollen Wissenschaftler durch Auspuffgase Energie gewinnen

Von Ingo Krüger
4. Mai 2011

Aus Plastik Energie zu gewinnen, dies haben schwedische Wissenschaftler von der Universität Linköping geschafft. Sie haben dazu ein sogenanntes Polyethylenthiophen (PEDOT) mit einer eisenhaltigen Lösung bearbeitet. So könnte das mit dieser Lösung beschichtete Plastik an einem Autoauspuff Wärme in Energie umwandeln. Dieser Werkstoff könnte so den Treibstoffbedarf des Fahrzeugs senken.

Thermoelektrika als Energielieferanten der Zukunft

Schon bei einem Temperaturunterschied von 30 Grad ist es möglich, ausreichend Strom für Sensoren oder kleine Schaltkreise zu produzieren. Das von den Forschern benutzte Material zählt zu der Klasse der Thermoelektrika. Thermoelektrika sind Stoffe, die Wärme direkt in elektrischen Strom umwandeln. Sie werden neben anderen alternativen Quellen als eine der Energiehoffnungen für die Zukunft gesehen.

Als Grundlage diente den Chemikern um Xavier Crispin Kunststoffe, die in der Lage sind, elektrischen Strom zu leiten. Bisher fanden sie in der Herstellung flexibler und biegsamer Elektronikbauteile oder Solarzellen Verwendung. Nun mischten die Wissenschaftler die eisenhaltige Lösung bei. Das noch flüssige Plastik strichen sie auf eine Glasplatte. Die Oberseite erhitzten sie auf 50 Grad Celsius, während die andere Seite lediglich 20 Grad Wärme aufwies.

Dieser Temperaturunterschied sorgte dafür, dass sich die Elektronen in dem Kunststoff bewegten. Es floss elektrischer Strom. Allerdings ist die erzielte Leistung von einigen Mikrowatt noch sehr gering. Höhere Leistungen halten die schwedischen Forscher aber für möglich.