Seismische Aktivitäten - Energiegewinnung aus Erdwärme

Von Thorsten Hoborn
24. Februar 2010

Das Energiegewinnung aus Erdwärme realisierbar ist, beweist das Ende 2009 in Betrieb genommene Geothermie-Kraftwerk in Neustadt-Glewe. Landesweit existieren bereits vier Kraftwerke, die mit Erdwärme betrieben werden.

Die seismisch aktivste Regionen Mitteleuropas befinden sich zwischen Ostthüringen und Tschechien im so genannten Egergraben. Dort bebt die Erde, für Menschen kaum spürbar, jährlich viele Male. Bereits seit 1992 untersuchen Geoexperten den 150 Kilometer langen und 80 Kilometer breiten Egergraben mit dem Ziel, die austretende Erdwärme in nutzbare Energien umzuwandeln. Druckaufbau und unterirdische Magmabewegungen gehen mit dem Auftreten von Erdstößen im Erdinneren einher. 65 Kilometer tiefe Bohrungen wären notwendig, um das brodelnde Magma an die Erdoberfläche zu befördern. Ab einer Temperatur von 150 Grad Celsius ist Ernergiegewinnung möglich. Die genauen Vorgehensweisen stecken jedoch noch in den Kinderschuhen. Denn bislang ist es sehr ungewiss, welche Temperaturen allein in fünf Kilometern Tiefe herrschen.