Neuartiges Schachtkraftwerk der TU München schont Flüsse und Fische

Das moderne Wasserkraftwerk ist nicht nur fischfreundlich, sondern besitzt auch einen enorm hohen Wirkungsgrad

Von Ingo Krüger
16. Juli 2015

Wasserkraftwerke liefern zwar sauberen Strom, sind aber in der Regel eine Gefahr für Fische. Die Turbinen saugen die Tiere ein und zermalmen sie. Abhilfe schafft nun ein Kleinwasserkraftwerk, das Forscher der TU München entwickelt haben.

Kraftvoll und Tierfreundlich

Bei dem sogenannten Schachtkraftwerk fließt das Oberwasser von oben durch eine Öffnung in die Turbine und treibt diese an. Über der Luke befindet sich ein engmaschiges Stahlnetz, damit keine Fische eindringen können. Stattdessen werden sie um die Turbine herum oder darüber hinweg geleitet.

Doch das neuartige Wasserkraftwerk ist nicht nur fischfreundlich, sondern besitzt auch einen enorm hohen Wirkungsgrad von 86 Prozent. Konventionelle Wasserkraftwerke erreichen dagegen nur einen Wirkungsgrad zwischen 70 und 80 Prozent.

Zudem werden sie nur noch selten gebaut, da sie die hohen Umweltauflagen kaum mehr erfüllen. Sie werden überirdisch gebaut und verändern die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Dies beeinträchtigt Natur und Landschaft.

Demonstrationsanlage in Großweil

Das Wasserkraftwerk der TU München befindet sich jedoch unter der Wasseroberfläche, in einem im Flussbett angelegten Schacht. Es wirkt sich daher nur wenig auf die Fließgeschwindigkeit des Wassers aus und schont damit die Natur. In Großweil bei München soll noch in diesem Jahr die erste Anlage zu Demonstrationszwecken errichtet werden.