EU verschwendet Milliarden beim Ausbau erneuerbarer Energien

Eine Studie deckt Mängel bei der Standortauswahl von Windkraft- und Solaranlagen auf

Von Ingo Krüger
5. Juni 2015

Die Europäische Union will den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch bis 2020 auf 20 Prozent erhöhen. Innerhalb der EU gibt es derzeit annähernd 170 unterschiedliche Förderarten, etwa

Eine Studie der Managementberatung Bain & Company und des World Economic Forum (WEF) kritisiert die Vergabe der Subventionen jedoch als wenig koordiniert. Dies habe zwischen 2000 und 2010 in den Mitgliedsstaaten zu Mehrkosten von bis zu 140 Milliarden US-Dollar geführt.

Standortauswahl mangelhaft

Die Autoren bemängeln die Standortauswahl von Windkraft- und Solaranlagen. Dabei herrsche das Gießkannenprinzip. Klimatische Voraussetzungen würden vernachlässigt, ein möglichst effizienter Betrieb der Anlagen sei daher nicht realisierbar. So sollten etwa Sonnenkraftwerke vor allem in Spanien stehen, aber nicht in Deutschland.

Auf der Iberischen Halbinsel beträgt die Sonnenleistung pro Quadratmeter 1750 Kilowattstunden und liegt damit gut 65 Prozent über der in Deutschland. Doch die Kapazität der Solaranlagen sei in der Bundesrepublik sechsmal so hoch wie in Spanien, beanstanden die Prüfer.

Größtmögliche Wirkung ausschöpfen

Sie fordern deshalb, Anlagen dort zu bauen, wo sie ihre größte Wirkung erzielen:

  • Windkraft im Norden und
  • Sonnenenergie im Süden.

Damit ließe sich jeder vierte Dollar, der in der gesamten EU in den Aufbau von Windkraft- und Solaranlagen geflossen sei, einsparen, stellten die Autoren der Studie fest.