Energiewende -Strompreise in Deutschland weltweit an der Spitze

Von Ralph Bauer
14. Mai 2014

Strom ist in Deutschland so teuer wie in fast keinem anderen Industrieland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung BDO und des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI). Demnach erhöhte sich für private Haushalte und den überwiegenden Teil Großteil der Gewerbetreibenden der Strompreis zwischen 2002 und 2012 um mehr als 80 Prozent.

Nur in Dänemark sind die Strompreise noch höher als in Deutschland

Mit durchschnittlich 26,36 Cent/kWh werde Deutschland in der OECD nur noch von Dänemark (29,83 Cent/kWh) übertroffen. Hierzulande müsse damit etwa doppelt so viel für den Strom gezahlt werden wie im benachbarten Frankreich (13,63 Cent/kWh) und fast dreimal so viel wie in den USA (9,25 Cent/kWh). Michael Bräuninger, Forschungsdirektor des HWWI, kommentierte die Zahlen: "Der besonders starke Anstieg der Strompreise in Deutschland ist hauptsächlich auf Deutschlands Umstieg auf erneuerbare Energieträger zurückzuführen."

Noch stärker als im Privatbereich kletterten die Preise für die Industrie: zwischen 2002 und 2012 um 124,9 Prozent. Damit stehe Deutschland mit durchschnittlich 11,57 Cent/kWh heute auf Platz sechs der 27 untersuchten OECD-Länder. Standorte wie Norwegen oder die USA böten dagegen mit Industrietarifen von 3,58 beziehungsweise 5,21 Cent/kWh deutlich günstigere Bedingungen für ihre heimische Industrie. "Besonders für viele mittelständische Unternehmen bedeuten diese Strompreise einen erheblichen Standortnachteil gegenüber den Nachbarländern", so Arno Probst, Vorstand der BDO.