Palästinenser setzen verstärkt auf Solarstrom

Von Ingo Krüger
26. März 2014

Erneuerbare Energien spielen in den Palästinensischen Autonomiegebieten eine immer größere Rolle. Aufgrund chronischer Energieknappheit setzt die Autonomiebehörde verstärkt auf Solarstrom. Damit wollen die Palästinenser die Unabhängigkeit von Israel vergrößern.

Bislang kommt der Strom fast komplett von dort. Einzige Ausnahme sind zwei kleinere Leitungen aus Jordanien und Ägypten und ein Kraftwerk in Gaza. Allerdings liefert Israel den Diesel für die Anlage. Geschmuggelter Diesel aus Ägypten bleibt mittlerweile fast vollständig aus, weil die ägyptische Armee nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi zahlreiche Tunnel sprengte.

Momentane Änderungen

Statt der schmutzigen, lärmenden und gefährlichen Dieselgeneratoren setzen immer Einrichtungen und Behörden auf Solarenergie. Auch Privathaushalte lassen Sonnenkollektoren aufstellen. Die Energiebehörde des Gaza-Streifens will deren Nutzung von Solarenergie finanziell unterstützen. Bereits in sechs Jahren soll die Sonne für ein Fünftel des Stromverbrauchs in Palästina Energie liefern. Dies ist aber nur möglich, wenn Israel die Einfuhrbeschränkungen für Materialien lockert, die für den Bau von Sonnenkollektoren gebraucht werden.

Derzeit sind nur die Anlagen und Bauteile in den Autonomiegebieten vorhanden, die vor der Zerstörung der Tunnel aus Ägypten dorthin gebracht wurden. Häufig unterlässt Israel es auch, Baugenehmigungen für das Westjordanland zu erteilen, so dass dort keine Kollektoren aufgestellt werden können.