Studie - Computerspiele machen grundsätzlich nicht süchtig

Computerspiele können einen positiven Einfluss ausüben

Von Matthias Bossaller
18. Februar 2011

Der schlechte Einfluss von Computerspielen oder harter Rockmusik wird in den Medien gerne thematisiert, wenn ein jugendlicher Attentäter ein Massaker angerichtet hat. Er habe sich das zum Vorbild genommen, was er in den Spielen gesehen oder in den Texten gelesen habe.

Eine Studie hat nun aber festgestellt, dass 98,6 Prozent der Computerspiel-Fans vernünftig und verantwortlich mit ihrer Leidenschaft umgehen. Das Hans Bredow Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg fand heraus, dass nur 0,9 Prozent als suchtgefährdet und 0,5 Prozent der Spieler als abhängig bezeichnet werden können.

Die Ergebnisse der Studie: Zielgruppen und Risikofaktoren

Die Studienergebnisse erhielt das Institut anhand einer repräsentativen Umfrage. 17 Prozent der Befragten sind extensive Spieler, die durchschnittlich mehr als anderthalb Stunden pro Tag ihrem Hobby frönen. Zu dieser Gruppe gehören hauptsächlich männliche junge Menschen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren. Jugendliche, die über kein stabiles soziales Umfeld verfügen und keine Anerkennung durch Familie oder Freunde erhalten, sind besonders für einen unguten Umgang mit Computerspielen gefährdet. Problematisch sei es auch, wenn Freundschaften im Netz Freunde in der realen Welt ersetzen.

Positive Auswirkungen von PC-Spielen

Computerspiele haben dosiert eingesetzt auch einen positiven Einfluss. Sie fördern bei Geschicklichkeitsspielen zum Beispiel die Reaktionsfähigkeit. Komplexe Entscheidungen müssen etwa in Strategiespielen getroffen werden. Für die meisten Computerfreaks ist es jedoch nicht wichtig, bestimmte Kompetenzen zu erlernen. Sie wollen einfach nur Spaß haben.