Bayerische Datenschützer loben Microsofts neues Betriebssystem Windows 10

Kritik gibt es für ungefragte Updates und mangelhafte standardisierte Privatsphäreeinstellungen

Von Ingo Krüger
27. August 2015

Die Diskussion über den Schutz der Daten in Microsofts neuem Betriebssystem Windows 10 hält an. Während Russland und die Schweiz das neue Windows noch überprüfen, hält das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht das Betriebssystem im Allgemeinen für transparent. Es gebe lediglich einige Details, die noch geklärt werden müssten, teilte die Behörde mit.

Um welche Fragen es dabei geht, ist nicht bekannt. Da Microsofts Deutschlandzentrale in Bayern steht, ist das dortige Landesamt für den Softwarekonzern zuständig. Solange nicht feststeht, dass das neue Betriebssystem den Datenschutzgesetzen entspricht, darf es nicht in Behörden oder Verwaltungen eingesetzt werden.

Privatsphäreeinstellungen kontrollieren!

Nach der Installation von Windows 10 ist es dem Nutzer möglich, die von Microsoft empfohlenen Expresseinstellungen für Privatsphäre und Datenschutz zu übernehmen oder sie individuell anzupassen. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bezeichnete die Standardeinstellung als eine "private Abhöranlage".

Ungefragte Updates

Auf Kritik stößt zudem Microsofts Absicht, über den Inhalt automatischer Updates für Windows 10 nur dann aufzuklären, wenn es aus Unternehmenssicht "signifikant" sei. In allen anderen Fällen bekommen Nutzer demnach Updates auf ihren Rechner, von denen sie nicht wissen, was sie bezwecken.

Erfolgreicher Start für das Betriebssystem

Trotz der Kritik der Datenschützer hat Windows 10 einen recht guten Start hingelegt. Schätzungen zufolge soll die neue Windows-Version weltweit schon auf jedem zehnten Computer installiert sein.