Industrie will bessere Batterien für Elektroautos

Von Ingo Krüger
19. Juni 2013

Elektroautos haben sich bislang noch nicht durchgesetzt. Die Fahrzeuge sind vergleichsweise teuer und verfügen nur über eine geringe Reichweite. Zudem sind die Autos recht schwer. Ein typisches Elektroauto verbraucht auf 100 Kilometern rund 20.000 Wattstunden (Wh). Dafür ist ein 150 Kilogramm schwerer Akku erforderlich. Der Golf Blue-E-Motion etwa wiegt mit 1545 Kilogramm 205 Kilo mehr als ein vergleichbarer Golf Bluemotion TDI mit Dieselantrieb.

Die Autohersteller fordern daher von den Batterieanbietern, die Akkus doppelt so leistungsfähig, halb so teuer und halb so schwer zu machen. Problemtisch ist jedoch, dass der Energieverbrauch in einem Auto immer stärker zunimmt. Es wird immer mehr Elektronik verbaut, die auf Strom angewiesen ist.

Dies würde wiederum noch schwerere Batterien erforderlich machen. Teuer sind E-Autos aufgrund des Akkus ebenfalls. So kostet etwa beim E-Smart allein das Batteriesystem rund 6000 bis 7000 Euro.

Gewicht zu reduzieren, ist bei Elektroauto besonders wichtig. Daher könnten beim Bau der Fahrzeuge auf andere Materialien als Stahl oder Aluminium zurückgegriffen werden. Sandwichstrukturen aus Blech und Kunststoff sorgen nicht nur für ein geringeres Gewicht, sondern auch für die notwendige Stabilität. Als ein Material der automobilen Zukunft gilt zudem die immer noch recht teure Kohlefaser.

Experten halten die Forderungen der Autoindustrie nach halbiertem Gewicht und verdoppelter Leistung der Batterien in naher Zukunft für unrealistisch. 20 Prozent niedrigere Kosten und eine um den gleichen Prozentsatz erhöhte Leistungsfähigkeit seien jedoch durchaus möglich. Ob dies helfen wird, dem Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen, näher zu kommen, ist jedoch eher fraglich.