Die richtige Winterpflege für den Oldtimer

Diese Hinweise und Tipps sollten Sie beachten, damit Ihr Oldtimer gut durch den Winterschlaf kommt

Von Ingo Krüger
28. Oktober 2011

Wenn es regnet, friert und schneit beginnt für die meisten Oldtimer der Winterschlaf. Erst im Frühjahr holen die Besitzer ihre wertvollen Gefährte wieder aus der wärmenden Garage. Doch bevor die alten Autos zur Ruhe kommen, ist einiges zu beachten.

Sorgfältige Reinigung

Fast 1,7 Millionen Fahrzeuge in Deutschland besitzen ein Saison- oder ein Oldtimerkennzeichen und werden nicht das ganze Jahr über genutzt. Um diese Wagen winterfest zu machen, benötigen sie vor allem eine gründliche Wäsche - Unterboden und Radkästen dabei nicht vergessen. Beim Benutzen eines Hochdruckreinigers sollte ein Abstand von wenigstens einem halben Meter eingehalten werden, sonst könnte die empfindliche Elektronik im Auto Schaden nehmen.

Der Innenraum benötigt eine sorgfältige Reinigung mit dem Staubsauger. Für Lederpolster und -lenkrad sowie das Armaturenbrett empfiehlt es sich, ein spezielles Pflegemittel zu benutzen. Um Schimmel abzuwenden, sollte man den Pollenfilter auswechseln.

Wer mit einem Cabrio die Sommermonate genossen hat, sollte das Verdeck mit normalem Seifenwasser waschen. Zur Schonung des Stoffes und der Gelenke bleibt es anschließend leicht geöffnet. Scharniere mit ein wenig Öl oder Fett einsprühen, Dichtungen und andere Gummiteile mit Vaseline oder Talkum einschmieren, so bleiben sie bis zum nächsten Frühjahr geschmeidig.

Flüssigkeiten checken

Das Öl vor der Winterpause zu wechseln verhindert, dass alte Schwebeteilchen eine Säure bilden, die eventuell den Motor angreift. Häufig vergessen Oldtimerbesitzer, den Ölstand im Schalt- und im möglicherweise vorhandenen Hinterachsdifferential zu überprüfen. Doch nicht nur zu wenig Öl kann zu einem Problem werden, sondern auch fehlendes Benzin. Da sich bei Luft im Tank Kondenswasser bilden kann, das Korrosion hervorruft, sollte das Fahrzeug immer mit vollem Tank überwintern.

Damit im Frühjahr eine gute Sicht gewährleistet ist, sollten Fahrzeugeigentümer Frostschutzmittel in Scheibenwischanlage und den Kühler kippen. Scheibenwischer werden zur Sicherheit abgeklappt, sonst können sich die Lippen platt drücken.

Elektronik und Reifen

Im Gegensatz zu modernen Autos wird bei älteren Fahrzeugen die Batterie abgeklemmt. Oldtimer besitzen keine aufwändige Elektronik, die eine ausreichende Stromversorgung benötigt.

Reifen sollten während der monatelangen Standzeit einen leicht erhöhten Druck von 2,5 bis 3 bar haben. Damit kein Standplatten auftritt, sollte der Wagen häufiger ein wenig hin- und hergerollt werden. Außerdem sorgt ein wenig Bewegung für die Verteilung von Öl und Fett in Getrieben und Wellen.

Der richtige Platz

Abschließend stellt sich noch die Frage, wo das Prachtstück überwintern soll. Ideal ist eine trockene und gut belüftete Garage oder Halle. Auf einem öffentlichen Parkplatz braucht das Fahrzeug ein Kfz-Kennzeichen. Ansonsten könnte es der Abschleppdienst abholen und das kann teuer werden.