Autopilot, bitte übernehmen! Fahren wie von Geisterhand

Forscher entwickeln Auto mit Assistenzsystem und automatischer Fahrfunktion

Von Ingo Krüger
27. Juni 2011

Autopiloten befinden sich, trotz des Namens, meist nicht in Autos, sondern in Flugzeugen, Wasserfahrzeugen oder auch Raketen. Doch das könnte sich bald ändern. Vorausgesetzt dem Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gelingt es, seine Pläne Wirklichkeit werden zu lassen: Autopilot einschalten und sich entspannt zurücklehnen - das ist die Zukunftsvision des DLR.

Auto mit Assistenzsystem und automatischer Fahrfunktion entwickelt

Fehlerlos navigiert der Autopilot das Fahrzeug durch den Verkehr. Automatisch passt das Gerät die Geschwindigkeit an, hält den korrekten Abstand und die Spur. Wer lieber mehr Verantwortung übernehmen möchte, kann den Autopiloten jedoch auch anders einstellen. Per Tastendruck kann der Fahrer entscheiden, ob er sein Fahrzeug lieber "assistiert", "semi-automatisiert" oder gar "hoch automatisiert" fahren möchte.

Das Auto FASCar II mit Assistenzsystemen und automatischer Fahrfunktion entstand im Rahmen des EU-Projekts HAVEit (Highly Automated Vehicles for Intelligent Transport), an dem auch das Braunschweiger DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik beteiligt war.

Die letzte Entscheidung bleibt jedoch immer dem Autofahrer überlassen. Er kann trotz Vollautomatisierung zu jedem Zeitpunkt das Lenkrad komplett übernehmen. Allerdings passt das System auf und warnt ihn frühzeitig, wenn Gefahr droht. Es ist zudem in der Lage, im Notfall einzugreifen. Doch der Fahrer kann den Autopiloten immer noch überstimmen.

Ampeln, die mit Autopilot kommunizieren werden für weitere Tests errichtet

Zur Überwachung des Verkehrs nutzt das System zahlreiche Kameras und Sensoren. Die sogenannte Steer-by-Wire-Lenkung ermöglicht es, das Auto zu bewegen, obwohl das Lenkrad stillsteht. Es existiert keine mechanischen Lenkstange, die Lenkrad und -achse miteinander verbindet. Die Lenkeingaben werden elektronisch gesendet.

In einer weiteren Testphase will das DLR in Braunschweig Ampeln einrichten, die mit einem Autopiloten kommunizieren können. Diese Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM) wäre wie geschaffen für das FASCar II.