Betrunken am Steuer - Elektronische Sperren für Alkoholsünder?

Alkolock-System wird nur auf freiwilliger Basis eingeführt

Von Ingo Krüger
21. April 2011

Knapp 90.000 Deutsche müssen jedes Jahr ihren Führerschein wegen Alkohol am Steuer abgeben. Diese Zahl will Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) deutlich reduzieren. Er prüft die freiwillige Einführung von Alkoholsperren im Auto, sogenannten "Alkolocks".

Wegfahrsperren auch in Deutschland?

In anderen europäischen Ländern gibt es die Wegfahrsperren bereits seit mehreren Jahren. Nun könnten sie auch in Deutschland kommen, allerdings nur auf freiwilliger Basis. Kosten für das Gerät: rund 1.000 Euro.

Sitzt jemand mit einer Alkoholfahne am Lenkrad, verhindert das Alkolock-System den Start. Vor jeder Fahrt muss der Fahrer in ein Röhrchen pusten. Erst, wenn das Gerät grünes Licht gibt, kann man losfahren.

Verkehrsminister Ramsauer erwägt, die Auflagen für Alkoholsünder am Steuer zu reduzieren, wenn sich diese eine Alkoholsperre in ihr Auto einbauen lassen. Einer obligatorischen Ausrüstung steht das Ministerium allerdings eher ablehnend gegenüber: Schließlich wolle man nicht alle Kfz-Halter unter Generalverdacht stellen.

Kritik am Alkolock-System

Das Alkolock-System ist jedoch leicht zu umgehen. Denn wer in das Röhrchen pustet, Fahrer, Beifahrer oder irgendeine andere Person, kann die Wegfahrsperre letztlich gar nicht überprüfen.