Bioethanol Gift für Oldtimer

Zehn Prozent Bioethanol im Benzin - dieses kann bei Oldtimern zu Schäden führen

Von Ingo Krüger
25. Januar 2011

Autofahrer müssen an der Tankstelle ab Mitte Februar genauer hinschauen. Gerade Besitzer älterer Fahrzeuge sollten, so rät der ADAC, dringend einen zweiten Blick riskieren, welches Benzin sie gerade tanken. Es könnte E10-Kraftstoff sein. Und den vertragen gerade ältere Autos überhaupt nicht.

Ab dem nächsten Monat ist Kraftstoff mit bis zu zehn Prozent Ethanol, sogenanntem Bioethanol, unter dem Branchenkürzel E10 erhältlich. Betroffen sind die Benzinsorten mit 91, 95 sowie 98 Oktan. Bisher waren lediglich fünf Prozent Ethanol beigemischt.

Super Plus bald vermutlich die einzige alternative Benzinsorte

Bis 2013 müssen Tankstellen noch das bisherige Benzin anbieten. Danach wird für die Fahrzeuge, die den Kraftstoff mit zehn Prozent Ethanol nicht vertragen, wahrscheinlich nur noch die Benzinsorte Super Plus zur Verfügung stehen. Rund 90 Prozent aller Benziner in Deutschland können mit E10 betankt werden.

Neufahrzeuge sind in der Regel E10-tauglich. Auskunft, ob ein Auto E10 verträgt, kann der jeweilige Fahrzeughersteller geben.

Mögliche Schäden an Dichtungen und am Motor

Gerade Oldtimer vertragen den neuen Kraftstoff jedoch nicht. Schäden für Dichtungen und Benzinleitung sind wahrscheinlich. Sogar Motorbrände sind nicht ausgeschlossen. Der Einbau neuer Teile ist umständlich und nicht billig. Fachleute legen den Besitzern älterer Wagen deshalb nahe, lieber Benzin mit lediglich fünf Prozent Ethanol zu tanken.

Sollte versehentlich der falsche Kraftstoff in den Tank gelangen, ist ein Start des Autos unbedingt zu vermeiden. Das Benzin muss unverzüglich abgepumpt werden.