Autobauer setzen im Fahrzeug zunehmend auf Smartphone-Apps

Bei der Integration von Smartphone-Apps konkurrieren die Automobilhersteller verstärkt mit Apple und Google

Von Ingo Krüger
8. Juni 2015

Der Markt von Smartphone-Apps für das Auto wächst rasant. Doch neben den Computer- und Softwareriesen Google und Apple suchen auch die Automobilhersteller selbst nach Möglichkeiten, solche Apps zu integrieren.

So haben bereits Toyota und Ford eine Zusammenarbeit vereinbart, um die Open-Source-Plattform "Smart Device Link" (SDL) zu nutzen. SDL unterstützt die Integration von Smartphone-Apps in die Kommunikations- und Entertainmentsysteme der Fahrzeuge. Damit würden die Unternehmen verstärkt mit Plattformen wie Apples Carplay oder Android Auto von Google konkurrieren, die es in Modellen von

  • Audi,
  • Chevrolet oder
  • Hyundai

gibt.

PKW lediglich als Zubehör des Smartphones?

Solche Systeme sorgen dafür, dass das Smartphone Unterhaltung und Navigation auf dem Bildschirm der Infotainment-Anlage übernimmt und auch Kurzmitteilungen und Anrufe einbindet. Doch die Autobauer fürchten, Daten an Google und Apple zu verlieren. Sie argwöhnen, dass dank Carplay und Android Auto der Pkw lediglich zum Zubehör des Smartphones wird.

Zudem verlangen sie, dass die Bedienung in einem Maserati hochwertiger aussehen soll als in einem Fiat. Dies wollen sie mit eigenen Entwicklungen erreichen, so etwa Fiat, das mit Hilfe des US-Konzerns Harman eine Bedienoberfläche speziell für den neuen Fiat 500X erschaffen hat.

Selbstfahrende Autos und Serienfertigung von Autos aus dem 3D-Drucker

Konkurrenz droht aber auch an anderer Stelle, etwa durch die selbstfahrenden Autos von Google. Zudem hat der kleine US-amerikanische Automobilhersteller Local Motors, der verstärkt auf Techniken wie Open Source und Crowdsourcing setzt, angekündigt, in die Serienfertigung von Autos aus dem 3D-Drucker einzusteigen. Mit dem Strati gibt es bereits einen Prototyp. Ende 2015 soll er in Serie gehen.