Herstellerangaben zum Kraftstoffverbrauch von Autos meist zu niedrig

Von Ingo Krüger
2. Oktober 2014

Autos verbrauchen häufig mehr Kraftstoff als vom Hersteller angegeben. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Der Verbrauch liegt durchschnittlich rund ein Drittel über der Herstellerangabe. Dadurch entstehen Autofahrern Mehrkosten von bis zu 450 Euro im Jahr.

Die Differenz zwischen dem offiziellen und dem realen Verbrauch ist damit groß wie noch nie. Vor zehn Jahren lag sie noch bei ungefähr zehn Prozent. Die Studie zeigt zudem, dass sich mit jeder neu auf den Markt kommenden Fahrzeuggeneration der Unterschied zwischen offiziellem und realem Spritverbrauch gewöhnlich stark erhöht.

Spritsparendes Autofahren - so geht's

Doch Autofahrer haben selbst auch die Möglichkeit, ihren Kraftstoffverbrauch zu senken. Vorausschauendes Fahren in gleichmäßigem Tempo mit wenig Beschleunigungs- und Bremsvorgängen ist besonders ökonomisch. Auch der Gebrauch der Klimaanlage oder Sitzheizung sowie die Beladung des Fahrzeugs spielen eine gewichtige Rolle. Zudem sind Spritspartechnologien wie Start-Stopp-Systeme unter Testbedingungen erheblich wirkungsvoller als unter realen Bedingungen.

Da die Kfz-Steuern nicht nach dem wirklichen CO2-Ausstoß berechnet werden, sondern nach dem niedrigeren aus dem Labor, muss die Bundesregierung in jedem Jahr Mindereinnahmen von 240 Millionen Euro hinnehmen; in den Niederlanden mit ihren höheren Steuern liegt der Betrag gar bei 3,4 Milliarden Euro.