Galaxien betreiben Gasrecycling und verschlingen einander

Von Ingo Krüger
19. März 2012

Recycling im Weltall: Galaxien schleudern große Mengen Gas in den Weltraum. Ein großer Teil fällt anschließend wieder auf die Sterninseln zurück. Das Ziehen der Schwerkraft einer Galaxie ermöglicht diesen Vorgang. Dies beweisen Forschungsergebnisse von Astronomen des Max-Planck-Instituts in Heidelberg.

Das herausgeschleuderte Gas steht für die Sternproduktion zur Verfügung. Nur so ist die aktuell beobachtete Sternproduktionsrate von einer Sonne pro Jahr möglich. Dieses Phänomen tritt bei rund 40 Prozent aller untersuchten Galaxien auf. Anderenfalls wäre das in diesen Sternsystemen gewöhnlich nachgewiesene Gas schon in einigen Milliarden Jahren verbraucht. Da der Kosmos jedoch 13 Milliarden Jahre alt ist, so die Wissenschaftler, müsse es noch eine andere Quelle für Rohmaterial geben. Dies sei das zurückströmende Gas.

Bei der Entstehung des Kosmos gewannen kleine Galaxien vor allem durch das Einsaugen von intergalaktischem Gas an Größe. Anschließend verschlangen sie kleinere Sternsysteme und vergrößerten sich auf diese Weise.

Für ihre Forschungen nutzten die Astronomen das Keck I-Teleskop auf Mauna Kea auf Hawaii.