Ein Schwarzes Loch auf der Waage

Durch neue Ergebnisse wollen Forscher präzisere Aussagen über Schwarze Löcher treffen

Von Ingo Krüger
18. Januar 2011

Mit einer Masse von 6,6 Milliarden Sonnen ist das Schwarze Loch in der Riesengalaxie M87 ein kosmischer Gigant. Von unserer Milchstraße beträgt die Entfernung bis M87 rund 54 Millionen Lichtjahre. Das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße bringt es auf ein vergleichsweise geringes Gewicht von "lediglich" vier Millionen Sonnenmassen.

Forschern gelingen scharfe Aufnahmen zur Bestimmung der Masse

Der US-amerikanische Astronom Karl Gebhardt von der Universität von Texas in Austin bestimmte zusammen mit einem Team der Hochschule das Gewicht des Schwarzen Lochs in M87. Mit Hilfe des Gemini-Teleskops auf Hawaii sowie einem 2,7-Meter-Spiegelteleskop gelang es ihnen, besonders scharfe Aufnahmen des astrophysikalischen Phänomens zu machen.

Sie bestimmten die Masse des Schwarzen Lochs, indem sie die Geschwindigkeit der Sterne maßen, die um das astronomische Objekt kreisen.

An der Oberfläche eines Schwarzen Lochs ist die Schwerkraft so stark, dass nichts dieses Objekt verlassen kann - noch nicht einmal Licht. Schwarze Löcher lassen sich auch deshalb nicht direkt beobachten. Ihre Existenz lässt sich bisher nur durch ihre Auswirkungen auf die Umgebung beweisen.

Die neuen Ergebnisse, erklärt Gebhardt, helfen, die Entstehung von Galaxien und Schwarzen Löchern besser nachvollziehen zu können. Zudem bieten sie die Chance, das Vorhandensein von Schwarzen Löchern nicht nur theoretisch und indirekt herzuleiten.