ESA präsentiert neuen Wissenschaftssatelliten "Lisa Pathfinder"

Mit neuen Instrumenten und Technologien sollen die Gravitationswellen im Weltraum gemessen werden

Von Ingo Krüger
3. September 2015

Mit ihrer neuen Raumsonde "Lisa Pathfinder" wollen die Europäische Weltraumorganisation ESA und das Unternehmen Airbus Defence and Space (ADS) unter anderem Gravitationswellen im All messen. Start der Mission, die zudem neue Erkenntnisse über

  • schwarze Löcher,
  • kompakte Doppelsterne und
  • andere exotische Himmelskörper

liefern soll, ist voraussichtlich im November dieses Jahres.

Kosten und Aufwand

Der Wissenschaftssatellit soll an Bord einer Vega-Trägerrakete von Europas Raumflughafen Kourou in Französisch-Guayana aus ins All fliegen. Derzeit befindet er sich noch im Zentrum des Testdienstleisters IABG in Ottobrunn bei München. Planung, Bau und Test des Satelliten zogen sich über mehr als zehn Jahre hin, allein die ESA gab etwa 430 Millionen Euro für das Projekt aus. Dazu kommen noch Aufwendungen von

Das Physiklabor im All

Der Satellit ist ausgestattet mit mehreren neuen Instrumente und Technologien, die Gravitationswellen im Weltraum messen sollen. Diese Verzerrungen in der Raumzeitkrümmung werden durch massereichen Himmelskörpern verursacht und spielen nach Angaben der ESA eine entscheidende Rolle für das Verstehen des Universums. Bereits Albert Einstein hatte die Existenz solcher Wellen prognostiziert.

"Lisa Pathfinder" soll die neuen Messgeräte nun zunächst zwölf Monate lang auf einer Umlaufbahn um einen Punkt in 1,5 Millionen Kilometern Entfernung zur Erde erproben, bevor sie anschließend in einer größeren Mission eingesetzt werden könnten. ADS bezeichnet den Satelliten daher auch als "Physiklabor im All".