Verfügen Menschen über hellseherische Fähigkeiten? Psychologen streiten darum.

Von Max Staender
21. März 2012

Mit der These, dass Menschen dazu fähig sind, die Zukunft vorherzusagen, schaffte es der US-amerikanische Psychologe Daryl Bem in ein renommiertes Fachblatt. Bei der Wiederholung seiner äußerst umstrittenen Experimente sind Forscher allerdings auf ein anderes Ergebnis gekommen.

In die Zukunft voraussehen zu können - wer wünscht sich das nicht manchmal. Kaffesatzlesen, Kartenlegen oder aus der Handlesen, auf die vielfältigsten Arten versuchen Menschen seit jeher in die Zukunft zu schauen. Dass die hellseherische Gabe wirklich existiert, soll von Daryl Bem mit seiner Studie belegt haben. Forscherkollegen kritisierten allerdings umgehend die statistisch angewandten Methoden der Untersuchung.

Trotzdem war die Welt von der Studie regelrecht angetan. Doch bei einer Wiederholungsprüfung dreier anderer renommierter Professoren konnte der postulierte Effekt Bems nicht bestätigt werden. Dieses Ergebnis hat weltweit nicht ansatzweise so viel Anklang gefunden, wie Bems offensichtlich falscher postulierter Effekt. Dennoch hat die Studie für die psychologische Forschung einen großen Nutzen, denn sie hat bei den Psychologen selbst eine große Debatte über etwaige statistische Methoden sowie auch den Wert unabhängiger Wiederholungsexperimente entfacht.