Mittelalterlicher Lastkahn in der Donau gefunden: Ladung noch unbekannt

Von Nicole Freialdenhoven
19. September 2012

Einen aufregenden Fund machten Archäologen nun im Schlick der Donau bei der ungarischen Stadt Tahitófalu nördlich der Hauptstadt Budapest: Niedriges Wasser legte die Überreste eines mittelalterlichen Lastkahns frei, der einst an dieser Stelle gesunken war. Bislang konnte jedoch nur ein Gefäß zwischen den Planken des etwa zwölf Meter langen Kahns gefunden werden: Die Forscher hoffen auf weitere Funde in tieferen Kies- und Schlammschichten des Flussbettes.

Die Donau war im Mittelalter eine der wichtigsten Handelswege Europas, die die Güter des fernen Orients über Byzanz (das heutige Istanbul) nach Mitteleuropa ins deutsche Reich brachten. Die flachen Lastkähne mussten mit langen Ruderstangen gesteuert werden und waren häufig so schwer beladen, dass sie fast manoevrierunfähig waren. Vielfach kam es zu Unfällen, bei denen Händler ihr gesamtes Hab und Gut in den Fluten der Donau verloren. Bislang wurden jedch erst sehr wenige dieser gesunkenen Lastkähne gefunden.