Dank modernster Radartechnik: Versunkene Römerstadt in Latium gefunden

Von Nicole Freialdenhoven
11. September 2012

In der Provinz Latium 80km südlich von Rom wurde dank moderner Radarwellentechnik die verschwundene römische Siedlung Interramna Lirenas entdeckt, die etwa 310 v.Chr. gegründet wurde und um das Jahr 500 herum nach dem Zerfall des römischen Reiches aufgegeben wurde. Bislang hatte die versunkene Stadt als kleine Siedlung gegolten, doch die jüngste Entdeckung machte deutlich, dass es sich bei Interramna Lirenas um eine echte Römerstadt handelte.

Interramna Lirenas wurde am Zusammenfluss von Liri und Rio Spalla Bassa an der Via Latina als Bastion gegen die Rom feindlichen Sabelli gegründet und später vom legendären Karthagerführr Hannibal teilweise zerstört. Die wieder aufgebaute Siedlung wurde 90 v.Chr. zum Municipium, d.h. zur Stadt erhoben und wurde vor allem durch die Lebensmittelproduktion für Rom reich. Nach der Invasion der Barbaren wurde Interramna Lirenas aufgegeben und die alten Gebäude als Steinbruch benutzt.

Moderne geophysikalische Messungen mit Radarwellen konnten die Straßen der Stadt unter dem heutigen Erdboden wieder sichtbar gemacht werden, darunter auch die Standorte des römischen Theaters, des Forums und weiterer Gebäude. Die Größe der Stadt und der umliegenden Siedlung mache die Bedeutung und den Reichtum von Interramna Lirenas deutlich, freuen sich nun die Archäologen.