Kurioser Fund in Mexiko - Aztekenfrau mit mehr als 1700 Knochen begraben

Von Nicole Freialdenhoven
10. August 2012

Archäologische Ausgrabungen in Lateinamerika führen immer wieder zu kuriosen Funden aus der Welt der Maya, Inka und Azteken: In einem Tempel der ehemaligen Aztekenhauptstadt Tenochtitlán in Mexiko-Stadt wurde das Grab einer Aztekenfrau aus dem 15. Jahrhundert gefunden, deren Skelett von 1700 weiteren menschlichen Knochen umgeben war.

Die Knochen waren fein säuberlich nach Körperteilen sortiert: Auf einem Stapel befnaden sich Oberschenkelknochen, auf einem Stapel Rippenknochen. Ein dritter Stapel bestand aus den Schädeln von sieben Erwachsenen und drei Kindern. Woher die Knochen stammen, ist nach Angaben der leitenden Forscherin Perla Ruiz vom Instituto Nacional de Antropologia e Historia noch unklar. Vermutlich handele es sich um Menschen, die vorher schon einmal beerdigt worden waren und noch einmal mit der jungen Frau zusammen bestattet wurden. Hinweise darauf, dass es sich um Menschenopfer handele, gab es dagegen keine.

Weitere Ausgrabungen in Tenochtitlán förderten unlängst einen uralten gespaltenen Baumstamm zutage, der möglicherweise als Symbol für den aztekischen Glauben stand, dass der Himmel durch heilige Bäume gehalten wird. Vielleicht handelt es sich aber auch nur um einen Gegenstand, der bei jährlichen Festen im Tempel zur Verwendung kam.