Milchwirtschaft in der Sahara vor 7000 Jahren

Von Ingo Krüger
27. Juni 2012

Die Sahara war nicht immer die lebensfeindliche Sandwüste, wie wir sie heute kennen. Früher war sie ein fruchtbarer, grüner Lebensraum. Doch vor 5500 Jahren begann durch veränderte Monsunwinde und geringere Niederschläge eine Entwicklung, die dafür sorgte, dass erst tropische Baumbestände und anschließend die Grassavanne verschwanden. Vor rund 2700 Jahren war diese Phase abgeschlossen und die Sahara zur größten Wüste der Erde geworden.

Nun haben Wissenschaftler eine Entdeckung aus der Zeit gemacht, als die Sahara noch fruchtbar war. Sie gruben antike Tongefäße aus, in denen sie Rückstände von Milch vorfanden, die die Jahrtausende überdauert hatten. Die Fettreste befanden sich an verschiedenen Tonscherben, die aus dem 5. Jahrtausend v. Chr. stammen. Damals gewannen die Menschen in Nordafrika die Milch von Rindern, Ziegen und Schafen. Aus dieser Zeit gibt es auch Felsbilder, die Kühe mit Eutern und Menschen beim Melken darstellen. Die Tonscherben stammen aus dem libyschen Teil der Sahara. Die Forscher analysierten sogenannte Isotope und waren so in der Lage, die Herkunft der Fette zu bestimmen.