Wie starb Hatschepsut wirklich?

Die altägyptische Königin verstarb vermutlich durch krebserregende Substanzen in einer Creme

Von Jana Treber
23. August 2011

Nicht Parfum, sondern eine Hautlotion, befand sich in dem Flakon aus dem Besitz der Pharaonin Hatschepsut, wie die Wissenschaftler um Michael Höveler-Müller vom Museum und Dr. Helmut Wiedenfeld vom Pharmazeutischen Institut der Universität herausfanden. Der Flakon der altägyptische Königin gehört zur Sammlung des Ägyptischen Museums der Universität Bonn.

Krebserregende Substanzen in teerhaltigen Cremes

Laut den Forschern waren große Mengen Palmöl und Muskatnussöl in dem eingetrockneten Gemisch enthalten, sie fanden zahlreiche ungesättigte Fettsäuren, die bei Hauterkrankungen helfen sollen. Tatsächlich gab es in der Familie der Pharaonin Hautkrankheiten, wie der Ägyptologe erklärt.

Neben diesen Stoffen wurden auch Kohlenwasserstoffe entdeckt, die aus Teer und Bitumen stammten. Auch heute noch werden teerhaltige Cremes bei der Behandlung chronischer Erkrankungen der Haut verwendet. Doch teerhaltige Medikamente gibt es nur auf Rezept, denn einige Inhaltstoffe von Teer können potenziell krebserregend sein.

Spekulation um Lotion

Es kann durchaus möglich sein, wenn Hatschepsut die Salbe über einen längeren Zeitraum von einigen Jahren genommen hat, dass sie sich damit unwissentlich einem großen Risiko ausgesetzt hat. Der Ägyptologe Höveler-Müller hält das zumindest für möglich, denn das die Pharaonin Krebs hatte, war bereits bekannt. Wie Hatschepsut an die Lotion kam, darüber können die Forscher bisher nur spekulieren.