Vollständiges Kamelskelett aus dem 17. Jahrhundert in Österreich gefunden

Bei dem Fund handelt es sich um ein sogenanntes Tulu, eine Kreuzung aus Kamel und Trampeltier

Von Ingo Krüger
2. April 2015

Ein im österreichischen Tulln (bei Wien) 2006 entdecktes Skelett entpuppte sich nach einer neuen DNA-Analyse als die Überreste eines Kamels. Bisher hatten Wissenschaftler es für das Skelett eines Rindes oder eines Pferdes gehalten.

Fund ist ein Tulu

Bei dem Fund handelt es sich um ein Tulu, eine Kreuzung aus Kamel und Trampeltier, das aus der Zeit der Türkenkriege im 17. Jahrhundert stammt. Weitere Fundstücke in der Nähe des Skeletts bestätigten jetzt diese Datierung.

Bemerkenswert ist, dass das Tierskelett vollständig erhalten ist.

Karmele des 17. Jahrhunderts

Kamele wurden in der Zeit der Belagerung Wiens durch die Armee des Osmanischen Reiches als Reit- und Lasttiere genutzt. Sie fanden aber auch Verwendung als Reiseproviant und wurden gegessen.

Spekulationen zum Fund

Da das Skelett jedoch vollständig ist, kann es nicht geschlachtet worden sein. Es stammte möglicherweise aus einem Tauschhandel mit einheimischen Bewohnern.

Wahrscheinlich starb das Tier eines natürlichen Todes und wurde anschließend vergraben.