See-Elefanten als wissenschaftliche Helfer

Von Susanne Schwarz
28. Februar 2013

Um die tiefen Meeresgründe zu erforschen, die See-Elefanten als Jagdgründe dienen, wurden einige Tiere mit einem speziellen Kopfsensor ausgestattet. Die Tiere sollen neue Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Antarktischen Ozeans liefern. Diese Teile des Südpolarmeeres sind besonders schwer zugänglich, sodass die Tiere eine große Hilfe sind. Zusätzlich werden Satellitendaten und Messungen in Meeresgräben hinzugezogen.

Der Weg der Tiere führte tief in das arktische Bodenwasser. Der starke Salzgehalt und Temperaturen von 0,8 bis plus 2 Grad sind für dieses Wasser charakteristisch. Durch das Bodenwasser, das auf Polynjas entsteht, wird die Bewegung der Weltmeere beeinflusst. Polynjas sind eisfreie, große Flächen unter Wasser.

Wissenschaftler konnten bis dato drei Orte finden, an denen sich antarktisches Bodenwasser bildet. Durch die See-Elefanten wurde ein vierter Ort ausfindig gemacht. Guy Williams ist am Antarctic Climate and Ecosystems Cooperative Research Centre in Tasmanien tätig. Er bezeichnet das Bodenwasser als "Motor für die Weltmeere" und das vierte Gebiet sei ein weiterer Kolben dieses Motors.

Bei den südlichen See-Elefanten handelt es sich um die größte Robbenart überhaupt. Männchen können eine beeindruckende Länge von sechs Metern erreichen. Bereits 2011 wurden einige Tiere mit Sensoren versehen. Es wurden bis zu 60 täglichen Tauchgängen aufgezeichnet, von denen aber nur ein geringer Teil verwertbare Daten lieferte.

Während der Futtersuche erreichten die See-Elefanten eine Tiefe von bis zu 1.800 Metern. Das neue Bodenwasser könnte den Forschern aufschlussreiche Daten für kommende Klimamodelle liefern, da Bodenwasser während eines Zeitraumes von 50 Jahren seine Beschaffenheit verändert.