Guppyweibchen bremsen Sperma und reduzieren Inzucht-Risiko

Von Ralph Bauer
20. Januar 2011

Guppyweibchen verfügen offenbar über eine sehr effektive Methode der Empfängnisverhütung. Wie italienische Forscher herausfanden, bremst die Eierstockflüssigkeit der Fische bei einer Paarung mit Verwandten deren Spermien. Somit werde das Risiko der Inzucht verringert, folgern die Wissenschaftler in einem Bericht der britischen Royal Society.

Bei einem Versuch wurden dabei 14 verschiedende Clans der lebendgebärenden Fische analysiert. Die Forscher befruchteten die Weibchen mit Spermien von Verwandten und fremden Männchen. Anhand der DNA-Analyse der Nachkommen kam so heraus, dass die fremden Männchen deutlich erfolgreicher bei der Nachwuchsproduktion waren, als die Geschwister. Weitere Untersuchungen förderten den Grund dafür zu tage: Die Eierstockflüssigkeit der Fische ließ die fremden Spermien sich wesentlich schneller bewegen als jene verwandter Artgenossen.

Offen ist jedoch noch, wie die Flüssigkeit zwischen verwandtem und nicht verwandtem Sperma unterscheidet. Rein optisch versuchen die Weibchen normalerweise, Inzucht zu verhindern, indem sie sich nur mit Männchen paaren, die ihnen nicht ähnlich sehen.