Norddeutsche Hafenunternehmen fordern eine umfangreiche Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals

Von Melanie Ruch
13. November 2013

Seit ein paar Jahren kommt es am Nord-Ostsee-Kanal immer wieder zu technischen Problemen, die oft zu Verzögerungen oder sogar zu Sperrungen führen. Dabei ist der Kanal für die maritime Infrastruktur in Norddeutschland von großer Bedeutung.

Umsatzverlust in Milliardenhöhe bei Kanalsperrung

Durchschnittlich 130 Frachtschiffe passieren jede Woche den Kanal. Bei einer Sperrung von einer Woche würden den Hafenunternehmen bereits mehrere Milliarden Euro an Umsatz verlorengehen, was die Hafenwirtschaft stark belasten würde. Daher fordern sie nun eine umfangreiche Sanierung und einen Ausbau des in die Jahre gekommenen Kanals. Unter anderem müsste die gesamte Anlage technisch auf den neusten Stand gebracht werden.

Fast 100 Jahre alte Schleusen in Brunsbüttel

Vor allem die großen Schleusen in Brunsbüttel, die bereits seit 1914 in Betrieb sind, seien verschlissen, heißt es. Da die Schleusen für die Instandsetzung gesperrt werden müssten, wäre außerdem der Bau einer weiteren großen Schleuse erforderlich, um den Frachtverkehr am Laufen zu halten.

Anfang des letzten Jahres wurde bereits mit der Planung einer weiteren großen Schleuse in Brunsbüttel begonnen. Durch die Koalitionsverhandlungen zieht sich die Finanzplanung nun aber noch weiter hin. Schätzungsweise würden der Ausbau und die Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals insgesamt rund eine Milliarde Euro kosten.