Neue Perspektiven im Beruf für Studienabbrecher

Von Ingo Krüger
16. Juli 2013

Wer sein Studium abbricht, benötigt eine neue berufliche Perspektive. Da Unternehmen händeringend Fachkräfte suchen, bieten sich für Hochschüler immer häufiger Alternativen. Allerdings haben es Naturwissenschaftler in der Regel einfacher als Geistes- oder Wirtschaftswissenschaftler.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen hat gemeinsam mit der Stadt Aachen und den Hochschulen in der Kaiserstadt das Projekt "Switch" gestartet. Eine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung sowie Systemintegration und Industriekaufmann ist speziell für Studienabbrecher eingerichtet worden. Sie dauert statt dreieinhalb Jahren lediglich 18 Monate. Es wird auch eine Ausbildung zum Mechatroniker angeboten, die über zwei Jahre läuft.

Im Unterschied zu regulären Auszubildenden verbringen die Schüler der Modellklasse mit vier Tagen mehr Zeit im Betrieb sowie einen Tag und einen Abend in der Berufsschule. Vorausgesetzt wird bei den Auszubildenden eine erhöhte Leistungsfähigkeit, mindestens zwei Semester Studium und Studienleistungen in Höhe von wenigstens 20 Credit Points.

Solche Projekte gibt es auch in anderen Städten. Die IHK Berlin hat ein ähnliches Programm aufgelegt, ebenso das Berufsbildungszentrum Hellweg-Lippe in Soest (NRW) oder die Handwerkskammer Unterfranken. Unternehmen profitieren bei Studienabbrechern von deren Fachwissen aus der Uni und der praktischen Ausbildung. Das Alter der Absolventen reicht von Mitte 20 bis 38.