Am Fest der Liebe - Streit vermeiden

Von Ingrid Neufeld
18. Dezember 2012

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Nicht nur, weil das die Werbung so suggeriert, sondern weil Weihnachten als Geburtsfest von Jesus zum Inbegriff jeder Liebe geworden ist.

Darum haben viele Menschen den hohen Anspruch, zumindest an Weihnachten ihren Mitmenschen mit Liebe zu begegnen. Leider scheitern viele Bürger an ihren eigenen hoch gesteckten Erwartungen. Statt Liebe herrscht gerade an den Feiertagen sehr oft Streit.

Der Grund dafür liegt natürlich nicht im Fest, sondern an den Konflikten, die unterschwellig schon lange schwelen. Wenn diese Streitpunkte an einem bestimmten Tag stärker als sonst unterdrückt werden, besteht die Gefahr der Explosion mehr als an den übrigen Tagen.

An Weihnachten sehen sich Menschen, die sich unter dem Jahr oft seltener begegnen. Das kann dazu führen, dass längst begrabene Konflikte wieder ausgegraben werden, vor allem wenn die Beteiligten vorher reichlich Punsch und Alkohol genossen haben.

Man sollte Konflikte am besten genauso ansprechen wie sonst auch. Eine konstruktive Lösung dafür zu finden, ist natürlich nicht verkehrt, aber ohne Zwang und Druck. Es ist auch falsch zu denken, die anderen wären nun gesprächsbereiter, weil Weihnachten ist. Für eine solche offene Gesprächsbereitschaft muss jeder bei sich selbst beginnen.

Wenn Generationen aufeinander treffen, kann das zusätzlicher Zündstoff für das Fest bedeuten. Die Großeltern wollen mit den Enkelkindern in den Gottesdienst gehen, doch die sind das nicht mehr gewöhnt und lehnen dieses Ansinnen deshalb ab. Auch das Benehmen der Enkelkinder steht natürlich auf dem Prüfstand. Kluge Eltern wissen das schon vorher und nehmen es mit Humor.

Wer locker mit den Besuchern umgeht, hat die beste Voraussetzungen, Konflikte erst gar nicht aufkommen zu lassen. Ein straffes und für jeden angenehmes Programm lässt es nicht zu, dass sich irgendjemand langweilt und Streit sucht.

Sollte es trotzdem zu Zwistigkeiten kommen, dann sollte man zwischen den Parteien vermitteln, jede Meinung respektieren und die Beteiligten dazu bringen, dass auch sie die Meinung des anderen stehen lassen können.