Was tun, wenn die Kleinen Angst vorm Nikolaus haben?

Bei Angst vor dem Nikolaus keinen Kontakt erzwingen

Von Katharina Cichosch
22. Dezember 2014

Nicht jeder liebt den Weihnachtsmann. Auch Erwachsene können ausgesprochene Angst vor dem guten Mann mit dem Rauschebart haben - eine Art Santaphobie also, gewissermaßen.

Bei Kindern ist diese Furcht allerdings noch sehr viel weiter verbreitet. Und das aus gutem Grund: Schließlich wissen sie nicht, wer sich hinter der Verkleidung verbirgt. Eine gewisse Skepsis ist also nicht verwunderlich, sondern eigentlich sogar praktisch: Bekommen die Kleinen sonst nicht stets gesagt, sie sollen keinen fremden Erwachsenen trauen?

Düstere durch positive Geschichten ersetzen

Hinzu kommt, dass noch heute düstere Geschichten über Nikolaus, Weihnachtsmann und Co. im Umlauf sind. Einige Eltern nutzen diese sogar bewusst, um ihre Kinder zu gutem Verhalten zu konditionieren. Frei nach dem Motto: Wenn du nicht artig warst, dann bringt der Weihnachtsmann auch keine Geschenke! Oder, noch schlimmer, sorgt gar für Bestrafung.

In diesem Fall kann man eigentlich nur eines raten - schleunigst gegenrudern und die Horrorgeschichten einstellen. Die haben noch keiner Erziehung gut getan, statt Einsicht fördern sie nämlich lediglich Angst.

Was kann man tun, wenn die Angst scheinbar völlig unbegründet ist?

Wenn das Treffen mit Santa Claus unbedingt sein soll oder unvermeidlich ist, zum Beispiel, weil eine Feier im Kindergarten ansteht: Erklären Sie Ihrem Kind, dass es keine Angst haben muss. Erzählen Sie Geschichten von den guten Taten des Nikolaus und betonen Sie, dass der Weihnachtsmann nichts Böses im Schilde führt.

Niemals zum Kontakt zwingen

Gleichzeitig sollten Sie die Kleinen auf keinen Fall zwingen, sichzum Beispiel für ein Foto mit dem rot gekleideten Bartträger zu posieren oder sich gar auf dessen Schoß zu setzen. Die "Konfrontationstherapie" bewirkt in diesem Fall häufig nur das Gegenteil - und verstärkt das Angsttrauma noch.

Natürlich dürfen Sie zeigen, dass keine Gefahr vom Weihnachtsmann bzw. Nikolaus ausgeht. Aber freuen Sie sich ruhig auch, dass Ihr Kind eine natürliche Skepsis gegenüber fremden, in diesem Fall gar verkleideten Erwachsenen bewahrt hat.

Sobald es selbst weiß, dass Nikolaus und Co. bloß verkleidet sind und sich dahinter vielleicht gar jemand Vertrautes verbirgt, vergeht die Angst oft von ganz allein.