Interessante Fakten sowie Bräuche rund um den Weihnachtsmann

Die einen glauben selbst als Erwachsene an ihn und bei den Kindern bis etwa zum Alter von vier, fünf Jahren ist er sowieso der Hit: Der Weihnachtsmann. Mal wohnt er in Himmelsreich, mal in Himmelspforten, mal gibt es ihn, mal nicht. Ein liebgewonnener Brauch, und ohne ihn geht an Weihnachten gar nichts. Lesen Sie einige interessante Fakten über den Weihnachtsmann, die man in solch einer Form nun wirklich nicht zwingend notwendig kennt.

Von Viola Reinhardt

Naht das Fest der Liebe, kann man sie in jedem Schaufenster, in Schokoladenform und in verkleideter Form in den Städten sehen: die Weihnachtsmänner. Der Weihnachtsmann gehört zu Weihnachten einfach dazu; vor allem Kinder verbinden ihn mit dem Fest und insbesondere mit den Geschenken, gilt er doch als Symbolfigur des Schenkens.

Hierzulande ist er fester Brauch besonders in Mittel-, Nord- und Ostdeutschland, doch auch weltweit findet man ihn; besonders in Regionen mit evangelischer Prägung, wie etwa

  • den Niederlanden
  • Großbritannien
  • der französischsprachigen Westschweiz
  • Estland
  • Lettland
  • Skandinavien und
  • den Vereinigten Staaten.

Der Weihnachtsmann hat ein unverkennbares Aussehen: es handelt sich um einen alten, rundlichen Mann mit freundlichem Gemüt, welcher einen langen weißen Bart sowie rote Kleidung mit weißem Pelz trägt. Typisch sind ebenso Rute und Geschenkesack, wenn diese Mitbringsel auch nicht überall zu sehen sind.

Man sagt, der Weihnachtsmann bringt den braven Kindern Geschenke, während die unartigen lediglich eine Rute bekommen. Auf diese Weise hat er Eigenschaften des heiligen Bischofs Nikolaus von Myra sowie von dessen Begleiter Knecht Ruprecht.

Ursprung

Der Ursprung des Weihnachtsmannes liegt in den Legenden über den heiligen Nikolaus, über den wir hier in unserem separaten Artikel berichten; jedoch darf er nicht mit diesem gleichgesetzt werden. Im Jahr 1835 schrieb der Schriftsteller August Heinrich Hoffmann von Fallersleben das Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" - damit hat er sehr zu der Verbreitung der Geschichte über diese Gestalt beigetragen.

Die Folge war, dass von nun an der Weihnachtsmann fest mit der Aufgabe des Gabenbringers in Verbindung gesetzt wurde. Schnell entwickelte sich auch der Brauch des Wichtelns, bei dem man sich in der Vorweihnachtszeit etwas schenkt, was jedoch anonym und ausgeloster Zuordnung geschieht. Der Wichtel hat seinen Ursprung in der nordischen Sagengestalt "Nisse"; er trägt ebenso eine rote Mütze und erinnert so an den Weihnachtsmann.

Wohnort

Wo wohnt er denn nun der Weihnachtsmann? Befragt man die Bevölkerung unterschiedlicher Länder, dann kommen die wildesten Vermutungen an das Tageslicht.

Während die Amerikaner und auch die Deutschen davon ausgehen, dass der Weihnachtsmann am Nordpol sein Domizil hat, glauben die Dänen eher, dass er sich in Grönland befindet. Und die Schweizer? Nein, sie haben ihn nicht erfunden, vermuten ihn jedoch im deutschen Schwarzwald.

In der niederländischen Form des Sinterklaas stammt er aus Spanien, von wo er mit einem Dampfschiff anreist. Auch Antalya wird als Herkunftsort genannt. Typisch für den amerikanischen Santa Claus ist sein Schlitten, der von 12 Rentieren durch die Luft gezogen wird.

Existenz

Das Weihnachten und der Weihnachtsmann emotionale Themen sind, lässt sich Jahr für Jahr immer wieder hautnah erleben. Mathematiker hingegen versuchen mit der Logik und Berechnungen aufzuzeigen, dass es den weltumfassenden Weihnachtsmann gar nicht geben kann.

So wurde errechnet, dass der an Heilig Abend je Sekunde 822 Kinder mit Geschenken besuchen müsste, um alle zu bescheren. Dafür müssten wiederum seine Rentiere eine Geschwindigkeit von 1040 Kilometer je Sekunde zurücklegen.

Allerdings: Das derzeit schnellste Fahrzeug auf der Erde erreicht hier gerade mal 43 Kilometer pro Sekunde. Ein Zauber?

Erfindung

Eine weitverbreitete Behauptung rankt sich auch um die "Erfindung" des Weihnachtsmanns. Ganz eifrige Gesellen wollen wissen, dass das Unternehmen Coca Cola den freundlich lächelnden und sehr großzügigen Mann mit rotem Mantel erfunden haben soll.

Zwar ist es richtig, dass der Limonadenhersteller seit 1931 mit dem Weihnachtsmann wirbt, aber bereits im Jahr 1897 tauchten die ersten Postkarten mit Zeichnungen des Weihnachtsmanns auf. Folglich gibt es ihn schon sehr viel länger, und das nicht als Werbefigur.

Post an den Weihnachtsmann

Zu den typischen Bräuchen rund um den Weihnachtsmann gehört auch das Briefeschreiben: Kinder versenden während der Adventszeit Post mit Geschenkewünschen an den Weihnachtsmann. Mittlerweile hat man in vielen Ländern speziell dafür Weihnachtspostämter eingerichtet, die die Briefe erhalten und wo sie meist auch beantwortet werden.

Deutschlandweit gibt es ebenso ein paar dieser Postämter; sie befinden sich

  • in Himmelreich bei Hannover
  • in Himmelreich im Schwarzwald
  • in Himmelstadt bei Würzburg
  • im "Christkind-Dorf" in der Nähe von Stade
  • in Himmelsthür in Hildesheim
  • in Engelskirchen in Nordrhein-Westfalen
  • in St. Nikolaus bei Saarbrücken
  • in Himmelpfort nördlich von Berlin

Beliebtheit

Zu guter Letzt: Der Weihnachtsmann ist nicht bei allen Menschen gleichermaßen beliebt. So möchte der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, dass der Weihnachtsmann abgeschafft werden soll. Ignorieren sollte man den Herrn mit Rauschebart, der weltweit so viele Kinder in ihrer kleinen Traumwelt glücklich macht.

Warum? Herr Marx ist der Meinung, dass der Weihnachtsmann lediglich von der Industrie erfunden wurde, um entsprechende Geschäfte zu machen. Aber mal ehrlich: Weihnachten ohne den Weihnachtsmann ist doch so ähnlich wie die Karibik ohne Strand, Palmen und Meer. Wäre doch schade, oder?