Väter sind von Anfang an wichtig für die Entwicklung ihres Kindes

Von Melanie Ruch
28. September 2012

Früher haben ausschließlich Frauen den Haushalt und die Fürsorge für die Kinder übernommen. Väter haben sich meist so lange aus der Erziehung herausgehalten, bis die Kinder in die Pubertät kamen. Dabei weiß man heute, dass Väter für die Entwicklung ihrer Kinder von Anfang an wichtige Bezugspersonen sind.

In den ersten Lebensjahren des Kindes entwickelt sich die Bindung zu den Eltern. Ist der Vater in dieser Zeit meistens abwesend, kann diese starke Bindung nicht mehr wirklich nachgeholt werden. Vor allem Söhne orientieren sich stark an ihrem Vater, sehen ihn als Vorbild aber auch als Raufpartner, an dem sie ihre Kräfte austesten können.

Für berufstätige Väter ist es natürlich schwer, ständig präsent zu sein, vor allem dann, wenn sich die Mutter in den ersten Lebensmonaten des Kindes eine Pause vom Job gönnt.

Bei der Zeit, die Väter mit ihren Kindern verbringen, zählt jedoch nicht allein die Quantität, sondern vor allem die Qualität, weiß Psychologe Holger Simonszent. Wichtig seien feste Rituale wie etwa regelmäßige Vater-Sohn-Tage am Wochenende, bei denen die Mutter auch mal Zuhause bleibt, oder aber gemeinsame Hobbys.

Aber auch die Tochter braucht ihren Vater. Forschungen haben nämlich unter anderem gezeigt, dass sich Kinder bei ihrer Sprachentwicklung in den ersten drei Lebensjahren viel stärker am Vater orientieren und dessen Satzbau und Wortschatz übernehmen und immitieren, so Simonszent.