Über 2 Millionen Messies in Deutschland - Traumatische Erfahrungen Auslöser

Kindliche Traumata als Ursache für Verwahrlosung

Von Thorsten Hoborn
20. Mai 2010

In vielen Messie-Wohnungen türmt sich meterhoher Müll, nur kleine Pfade führen noch durch die Räume, der Rest ist zugestellt. Doch was treibt Menschen zu diesem Sammeltrieb, der von chaotischen Unordnungszuständen bis hin zur vollständigen Vermüllung der Wohnung führt? Oft sind traumatische Verlusterfahrungen in der Vergangenheit der Auslöser der psychischen Störung, unter welcher deutschlandweit über zwei Millionen Menschen, unabhängig von Alter oder sozialem Milieu, betroffen sind.

Spurensuche in der Kindheit

Wer in seiner Kindheit unter Armut litt, neigt später öfter dazu, Dinge zwanghaft zu horten. Auch bringen die Wände aus Müll einen gewissen höhlenartigen Schutzcharakter mit sich, in dem sich manche Messies sicher aufgehoben fühlen. Doch die chronische Krankheit führt oft zum Verlust sozialer Kontakte und schließlich zur Vereinsamung.

Überforderung des Umfeldes

Nicht nur Messies selbst, auch Angehörige und Sozialarbeiter sind in vielen Fällen mit der Situation gänzlich überfordert. Im Rahmen einer Aufklärungskampagne soll das Bewusstsein für die Krankheit und ihre Entstehung nun geschärft werden und generell dazu beigetragen werden, die Erkrankung als solche ernstzunehmen.