Große Packung, kleiner Inhalt: So treiben Hersteller die Preise im Supermarkt nach oben

Von Laura Busch
8. Oktober 2012

Ob Waschmittel, Müsli oder Marmelade - die Verpackungstricks der Hersteller sind immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Nicht nur im Supermarkt, sondern auch bei Drogerie-Artikel werde sogenannte Relaunches, also neu designte Verpackungen, immer auch dazu genutzt, die Preise anzuziehen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat aktuell erneut umfangreich Produkte getestet und kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Hersteller einer Masche bedienen. Sie erhöhen nicht die Preise, das würde auffallen, aber sie verkleinern den Inhalt. Häufig ist dann bei einem Müsli etwa der Karton immer noch gleich groß, aber es ist weniger Müsli im Innenbeutel.

Weiterhin werden häufig neue Sorten in kleineren Packungen, aber zum gleichen Preis eingeführt. So ist es bei der Margarine "Rama Unwiderstehlich!" passiert: Während die Standard-Rama 500 Gramm enthält, enthält die neue Rama 400 Gramm Margarine. Problematisch ist auch, dass es seit April 2009 keine gesetzlichen Mengenvorgaben für bestimmte Lebensmittel mehr gibt. Das macht es für Verbraucherschützer noch schwerer, festzustellen, bei welchen Produkten es sich um Mogelpackungen handelt.

Die Angaben zu Grundpreisen in den Supermärkten seien zudem oft manipuliert, heißt es von der Verbraucherzentrale Hamburg. Da hilft nur, aufmerksam zu sein, sich genau zu informieren und vor allem schwarze Schafe direkt zu melden. Die Verbraucherzentralen verfügen etwa über Mogelpackungslisten.