Verbraucher lassen sich leicht durch Zahlen verwirren

Der Zahlen-Effekt: Verbraucher reagieren auf größere Ziffern

Von Ralph Bauer
17. Februar 2011

Verbraucher sind leichter zu beeinflussen, als es vielen lieb sein dürfte. Wie eine Studie niederländischer Forscher ergab, wählen sie instinktiv die höheren Werte - etwa was die Garantiezeit einer Waschmaschine angeht - obwohl der Zeitraum identisch ist. Beispiel hierfür: die Angabe 48 Monate statt vier Jahre. Dieser sogenannte "Effekt der Einheiten" verzerre Verbrauchern häufig den Blick, schreiben die Wissenschaftler im "Journal of Consumer Research".

Das Phänomen funktioniert auch bei Nahrungsmitteln

Dies wiesen sie nicht nur die Frage der Garantiezeit nach, auch was Nährwertangaben betrifft, war dieses Phänomen erkennbar. Konkret wurden den Probanden Lebensmittel angeboten, deren Energiegehalt entweder in Kilojoule oder Kilokalorien angegeben wurde. (247 für den Apfel, 1029 für den Schokoriegel bzw 59 und 246) Ergebnis: Die Testpersonen griffen "deutlich häufiger" zum Apfel, wenn der Energiegehalt in Kilojoule angegeben war, weil die Differenz viel größer erschien.

Allerdings ließe sich die Probanden nicht so leicht beeinflussen, wenn sie entweder intensiv die Informationen studieren konnten oder auf die Willkürlichkeit der Einheit - etwa im Beispiel Kilojoule oder Kilokalorien - hingewiesen wurden.