Industrialisierung begünstigte das Gletschersterben schon vor der Klimaerwärmung

Von Frank Sprengel
13. September 2013

In dem Zeitraum zwischen 1860 und 1930 schrumpften die Gletscher der Alpen im Schnitt um einen Kilometer pro Jahr, obwohl es damals kühler wurde und der Schneefall zunahm. Als Ursache für das Phänomen sehen Forscher nun die zunehmende Rußverschmutzung, die mit der damals aufkeimenden Industrialisierung einherging.

Der Ruß wurde vermeintlich aufgrund seiner Schwere recht niedrig durch den Wind in die Alpen getrieben, wo er sich dann auf die Gletscher legte und als eine Art Wärmespender fungierte. Damit ist gemeint, dass Rußpartikel nicht zuletzt wegen ihrer dunklen Färbung besonders gut die Sonnenenergie absorbieren und dadurch Schnee, auf dem sie liegen, schmelzen lassen.

Bohrkernuntersuchungen und computergestützte Simulationen anhand von Modellen sollen die Vermutungen der Forscher zur Rußverbreitung und zu den daraus resultierenden Folgen für die Alpengletscher bereits gestützt haben.

Als Nächstes wollen die Forscher eigenen Angaben zufolge untersuchen, welche Auswirkungen Ruß auf Gletscher anderer Erdregionen hatte und wohl auch weiterhin noch hat.