Vorsicht am Wattenmeer - Im Schlickgras wächst giftiges Mutterkorn

Von Ingrid Neufeld
29. Mai 2013

Wissenschaftler des Instituts für Botanik der Leibniz Universität Hannover entdeckten an der Nordsee im Schlickgras einen violett-schwarzen, sporenartigen Bewuchs. Den giftigen Pilz Mutterkorn, der eigentlich meist Getreidepflanzen befällt.

In der Landwirtschaft wird das Getreide gesiebt, so dass der Pilz keine Gefahr für Menschen darstellt, obwohl das Mutterkorn zu geistiger Verwirrung und zu Organschäden führen kann, die tödlich enden.

Die Wissenschaftler untersuchten die Wattenmeerküste von Dänemark bis zu den Niederlanden. Immer wieder wurden sie fündig. Nach der Untersuchung der Giftkonzentration stellten sie fest, dass die Konzentration im Schlickgras das Mutterkorn beim Roggen sogar übertrifft.

Schlickgras dient zur Küstenbefestigung und kommt überall bis an die Deiche heran. Die Gefährdung könnte somit Tiere wie Hunde, oder Schafe treffen, aber auch für kleine Kinder bestehen.

Die Wissenschaftler informierten inzwischen die Nationalparkverwaltung und die Ämter. Mit Hilfe von Experten sollte die Ausbreitung des Schlickgrases eingedämmt werden. Das Verhindern von Schlickgras durch Verbrennen oder Mähen hat sich bisher als wenig erfolgreich herausgestellt.