Erderwärmung setzt doch kein gefährliches Klimagas in den gefrorenen Böden der Tundra frei

Von Melanie Ruch
22. Mai 2013

Vor einigen Jahren äußerten Forscher die besorgniserregende Vermutung, dass durch die stetig zunehmende Erderwärmung die gefrorenen Böden in der Tundra auftauen und dadurch die darin gelagerten, gefährlichen Methangase freigesetzt werden könnten, was den Klimawandel noch schneller vorantreiben würde. Langzeituntersuchungen eines Forscherteams der Universität von Kalifornien zufolge ist die Gefahr der Gasfreisetzung allerdings doch nicht so groß wie befürchtet.

Die Forscher stellten im Jahr 1989 Treibhäuser in der Tundra im Norden Kanadas auf und beobachteten über all die Jahre, wie sich der Boden unter dem wärmeren Klima verändert. Die Vegetation änderte sich stark. Es wuchs mehr holziges Gestrüpp, wofür Flechten und Moose weichen mussten. Zudem wurden die Zersetzungsprozesse am Boden verlangsamt.

Weiter unten dagegen wurden sie beschleunigt. Da aber gleichzeitig auch mehr Pflanzen wuchsen, nahm die Freisetzung der Gase nicht zu.